Samstag, 22. Juli 2017

Manche Dinge müssen lang sein

Die KLR hatte vor Ihrer 5-jährigen Zwangs-Rente, eine Gabel von einem Kawasaki Nachfolgemodell (Kawasaki Tengai) bekommen. Der Grund dafür war die tolle Bremse, die eine wesentlich größere Bremsscheibe mit der damit verbundenen Bremsleistung hatte, und die Standrohre sahen auch viel besser aus, weil nahezu neuwertig. Nachteil: zu kurz!

Die Tengai war ja eher so eine Art Reiseenduro, also war die Gabel dementsprechend kürzer, damit die Reisenendurofahrer, die im allgemeinen kurzbeinig und dick sind, besser mit den Füßen auf den Boden kommen, siehe BMW Fahrer.
Eine Lösung könnte sein die Gabel mit den Gleitrohren der Kawasaki KLR 650A umzubauen, also die Gleitrohre der 650A in die Standrohre der 650B (Tengai) einzubauen. Vorteil: 2 cm längere Gleitohre + 15 mm mehr Federweg an der Dämpferstange. Insgesamt wird die Gabel also 35 mm länger und bietet somit mehr Bodenfreiheit, Federweg und vor allem Negativfederweg. Den hatte die KLR nämlich fast gar nicht mehr, nachdem ich derartig Vorspannhülsen reingeballert habe, damit die Fuhre nicht so stark einsackt. Ein Freund frotzelte schon rum: "die tiefste KLR in NRW."

Das muss sich ändern, denn nicht nur die Federung und das Fahrverhalten sind wichtig, nein, die Gabel muss lang sein und der Kotflügel muss mindesten einen halben Meter über dem Vorderrad schweben. Mann darf nur maximal mit den Fußspitzen auf den Boden kommen. Klingt komisch, ist aber so!

Ein lieber Forenkollege hat mir die Gleitrohre aus seinem Fundus verkauft und das passende Werkzeug geliehen. Der Umbau ist keine große Sache. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich das Gabelöl wechseln und die Dämpfer gründlich reinigen. Eine Staubkappe musste ich noch aus einer alten 600er Gabel ausbauen, eine hatte den Umbau nicht überlebt.

Nach Einbau und Probesitzen war ich schon fast zufrieden. Negativfederweg hatte ich jetzt aber viel zu viel. Also noch eben die kleinen Federn der Dämpferstangenanschläge "mit reingeschoben". Progressive Federn von Wilbers sind schon drin, aber die sind ja für die Tengai Gabel, also auch etwas zu kurz. Jetzt steht die Karre optimal. Voll ausgefedert auf dem Seitenständer und beim aufsitzen federt es ca. 40 mm ein. Passt!




2 Kommentare:

  1. "Die Tengai war ja eher so eine Art Reiseenduro, also war die Gabel dementsprechend kürzer, damit die Reisenendurofahrer, die im allgemeinen kurzbeinig und dick sind, besser mit den Füßen auf den Boden kommen, siehe BMW Fahrer." ????

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    1. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Zumindest im Pott sind die durchschnittlichen BMW-Endurofahrer über 60 Jahre alt, und bringen ordentlich Gewicht auf die Waage.
      Oder vielleicht trifft der Mechaniker auch eher auf solche Vertreter der Gattung.

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